Die Kehre ist eine Zeitschrift, die die Ökologie aus ganzheitlicher Perspektive betrachtet. Das Periodikum leistet einen Beitrag dazu, der aktuell stattfindenden Verengung der Ökologie auf den »Klimaschutz« Einhalt zu gebieten und den Blick dafür zu weiten, worin ihre ursprüngliche Bedeutung liegt: daß sie eine Lehre von der gesamten Umwelt ist, die sowohl Kulturlandschaften, Riten und Brauchtum also auch Haus und Hof (Oikos) als ihren Namensgeber einschließt.
Themenheft »Meer und Ozean« Die Kehre 18 richtet den Blick auf einen Naturraum, der für uns Deutsche in Gestalt von Nord- und Ostsee schon immer eine wichtige Rolle gespielt, uns aber nie in der Weise mitgerissen und vereinnahmt hat wie die großen europäischen Seefahrernationen.Die Weite des Ozeans übt seit Jahrhunderten eine einzigartige Anziehungskraft auf den Menschen aus, die bis heute ungebrochen ist. In seinen Tiefen liegen die letzten Mysterien unserer Welt und seine Fluten bleiben selbst im technisierten 21. Jahrhundert unkontrollierbar. Diese generelle Freiheit der See, stellt jedoch auch den Schutz der Meere vor große Herausforderungen.Jonas Schick spürt dieser Freiheit der Meere aus der Perspektive des Politischen nach und zeigt auf, welche Verbindung zwischen Gesellschaften, die sich in ihrer gesamten Existenz der See verschrieben haben, und der Umweltkrise unserer Zeit besteht: Leviathan gegen Behemoth. Mit Wilhelm Heinrich Riehls Betrachtungen über den deutschen Küstenbewohner geht der Blick zurück in die Vergangenheit, wobei deutlich wird, daß die Verbundenheit mit Nord- und Ostsee auch an uns deutschen Landtretern nicht spurlos vorübergegangen ist.Und Mario Müller setzt den einzigartigen Naturraum der nördlichen See mit atemberaubenden Bildern in Szene.
Das Heft zeigt den Zwiespalt zwischen dem Meer als Raum, in dem der Mensch seine Grenzen verliert, und als Ort ungezähmter Naturschönheit.Beiträge u.a.: Jonas SchickIm Maul des Walfischs – Umwelt und Politik im maritimen ZeitalterWilhelm Heinrich RiehlDer deutsche KüstenbewohnerMichael BeleitesSelbstversorgung - ein Weg ins Freie. Das GärtnerhofkonzeptTorben Braga Im Revier – Empfehlungen für den eigenen Segeltörn
Themenheft »Wald« Der Wald ist die Heimat einzigartiger Sagen und Mythen, Rückzugsort für Mensch wie Tier, aber auch Wirtschaftsraum mit Ausbeutungspotential. Die Kehre 17 beleuchtet das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Wald. Die Rohstoffe der (Post-)Moderne mögen Öl, Strom, Kohle oder Stahl sein – dennoch ist Holz ungebrochen relevant, ja, erlebt gar eine Renaissance als Baustoff. Wälder werden dementsprechend vor allem als Nutzräume angesehen, als Nährboden für künftig Verwertbares. Dennoch oder gerade deswegen steigt die Gesamtfläche deutscher Wälder wieder – gut für die Deutschen, bei denen der Wald traditionell eine besondere Rolle spielt.
Felix Ansorg fühlt diesem tiefen, deutschen Empfinden nach dem und für den Wald auf den Zahn. Denn der Wald ist »Mythos« der Deutschen, mal in romantischer Verklärung, mal als Metapher für das Gefährliche und Wilde.
Dieser Konflikt setzt sich bis in unsere Tage fort, denn hier entscheidet sich, wie wir heute mit dem Wald umgehen wollen. Zacharias Schalley schreibt über den Forst als Kulturlandschaft und allgegenwärtige Urwald-Utopien.
Wo über Mythen und Sagen gesprochen wird, da darf J.R.R. Tolkien nicht fehlen: Der Großmeister der modernen Fantasy-Literatur bezog Inspiration aus allen großen Sagen des germanisch-angelsächsischen Raums zwischen grauer Vorzeit und Mittelalter. Wenig verwunderlich, daß auch dem Wald in Büchern wie Der Herr der Ringe eine besondere Rolle zukommt. Deswegen haben wir mit dem ausgewiesenen Tolkien-Experten David Engels gesprochen – über den Wald und über die Vision Tolkiens. Nils Grunemann komplettiert das Interview mit einem Artikel.
Egal ob beim Waldbaden, Urlaub im Schwarzwald oder der Auswahl eines Wirtschaftsstandorts: Es ist nicht davon auszugehen, daß der Wald in Zukunft etwas von seiner Bedeutung verlieren könnte. Im Gegenteil: Genau deswegen kommt diese Ausgabe gerade zum rechten Zeitpunkt. Beiträge u.a.: Felix Ansorg Mythos Wald: Zwischen Dickicht und Lichtung Zacharias Schalley Urwald oder Forst – vom Kampf um den richtigen Wald Gespräch mit David Engels »Tolkien hegte eine große Liebe zu allen gewachsenen Dingen« Nils Grunemann Tolkien und der Wald Jonas Schick Shinrin yoku – Japans Wipfel
Themenheft »Christentum und Ökologie« Beseelte Naturfeinde oder hegende Gärtner mit göttlichem Auftrag? Die Kehre 16 gibt Antworten auf eine alte Kontroverse: Ist das Christentum für die ökologische Krise mitverantwortlich?Das Christentum hat innerhalb der ökologisch denkenden Rechten nicht den besten Leumund. Der Lebensphilosoph
Ludwig Klages kann diesbezüglich
als exemplarisch gelten mit seiner Rede vom
»siegreichen Monotheismus der israelitischen
Propheten, denen das erstaunliche Kunststück
gelang, zum persönlichen Herrn der gesamten
Welt den schrankenlosen Haß auf die Göttlichkeit
schlechthin dieser Welt zu erheben«.Das Christentum stellt aus dieser Perspektive den Ausgangspunkt des Fortschrittsdenkens dar, das die Wahrnehmung der Geschichte als Zyklus verdrängte und damit dem rücksichtslosen Raubbau an der Natur den Weg ebnete. Für den Altmeister der Nouvelle Droite, Alain de Benoist, steht es außer Frage, daß das Christentum einen Keil zwischen Mensch und Tier getrieben habe, wie er sowohl in seinem Artikel als auch im Interview in dieser Ausgabe betont.Gleichwohl bringen der junge katholische Publizist Moritz Scholtysik und der zur Orthodoxie konvertierte Engländer Paul Kingsnorth mit ihren Artikeln »Göttliche Schöpfung und christliche
Verantwortung« und »Die Wilden Heiligen« gewichtige Argumente für die ökologischen Grundierungen des christlichen Denkens in unserem Heft vor.Fällen Sie selbst ein Urteil und lesen Sie unsere Ausgabe!Beiträge u.a.: Moritz ScholtysikGöttliche Schöpfung und christliche VerantwortungAlain de BenoistDer Platz des Menschen in der NaturPaul KingsnorthDie Wilden HeiligenReinhard Falter
Weltflucht und Säkularisierung – die christlichen Wurzeln der NaturzerstörungNils WegnerBiegsame Konservative
Offenes Heft »Überwucherungen (III)« Das jährlich erscheinende offene Heft, die »Überwucherungen« – diesmal mit hochkarätigen Beiträgen von Martin Sellner und Guillaume Travers sowie einem Interview mit dem linken Vordenker Wolfgang Streeck. Das dritte offene Heft hebt den politischen Schnittpunkt hervor, an dem links und rechts nicht immer eindeutig voneinander getrennt werden können: Dort, wo solide Formen dem Flüssigen vorgezogen werden. Der in der Ausgabe portraitierte Liedermacher Gerhard Gundermann stellte bereits in den 1990er Jahren fest, daß »es künftig Fronten geben [wird], bei denen Kapital und Gewerkschaften auf der einen Seite stehen – gegen die vereinte konservative und alternative Politik«. In unserer 15. Ausgabe zeigen wir diese Fronten auf. Beiträge u.a.: Martin Sellner Heidegger vs. Descartes Felix Ansorg Gerhard Gundermann Wolfgang Streeck Im Interview Guillaume Travers Der Große Austausch der Natur Nils Wegner Der morbide Anhauch
Themenheft »Kulturlandschaft«Ist allein urwüchsige Wildnis schützenswert, wie sie nur noch in ganz kleinen Flecken existiert, zum Beispiel im polnischen Białowieża-Nationalpark an der Grenze zu Weißrußland? Oder ist auch die vom Menschen geformte Landschaft ökologisch wertvoll, allen voran die althergebrachten Kulturlandschaften, und ihre Bewahrung daher von naturschützerischem Interesse?Gerade bei der Definition dessen, was »natürlich«, was »kulturell« und was »schützenswert« ist, trennt sich im Naturschutz die Spreu vom Weizen. Für uns in der Kehre war immer klar, daß das Kulturelle – in seiner ökologischen Form: die »Kulturlandschaft« – Teil des Natürlichen ist. Entscheidend dabei ist, wie dem Gestaltenden der Sinn steht. Unsere 14. Ausgabe steht ganz im Zeichen dieser Grundüberzeugung.Beiträge u.a.: Jonas SchickMensch und NaturReinhard FalterPrägende LandschaftenErik LehnertÖkofaschist Rudolf Bahro? (III)Jörg DittusPaul Schultze-NaumburgZacharias SchalleyRechte Landwirtschaftspolitik
Themenheft »Ökofaschismus«Nach drei Jahrgängen kristallisiert sich eine Tradition heraus: Jede der Kehre-Ausgaben zum Ende eines Jahres beschäftigt sich mit »heißen Eisen«. Diesmal widmen wir uns dem Kampfbegriff »Ökofaschismus«. Was steckt dahinter? Hat er überhaupt Substanz? Gibt es Ökofaschisten und wäre der »Ökofaschismus« ein erstrebenswertes Amalgam aus rechter Revolutionsdynamik und Ökologie? Oder ist der »Ökofaschismus« unbrauchbar für rechte Ökologie?All diesen Fragen sind wir in der 12. Ausgabe der Zeitschrift für Naturschutz auf den Grund gegangen.Beiträge u.a.:Benedikt Kaiser»Ökofaschisten« sind immer die anderenJonas SchickEntvölkerungErik LehnertÖkofaschist Rudolf Bahro? (I)Andreas KarstenBraune Wälder
In den »Überwucherungen (II)« haben wir auch in diesem Jahr wieder all die Artikel gesammelt, die nicht so recht in die Themenhefte passen wollten, aber ohne Zweifel in die Printausgabe gehören.Unter anderem wirft der Politikwissenschaftler Benedikt Kaiser ein Schlaglicht auf die vergessenen ökologischen Positionen der frühen Neuen Rechten in Deutschland, Armin Fröhlich unterzieht die chinesische Umweltpolitik einer kritischen Prüfung, Martin Sellner sieht im Transhumanismus die Endstufe der Abkopplung von der Natur und Nils Wegner beleuchtet eine der wohl kontroversesten Persönlichkeiten des ökologischen Widerstands, Theodore »Ted« Kaczynski.Beiträge u.a.:Benedikt KaiserNeue Rechte und ÖkologieMartin Sellner Die Überwindung der NaturNils WegnerTheodore »Ted« John Kaczynski
Die Kehre hat eine Wegmarke erreicht: zehn Ausgaben. Mit der Kehre 10 haben wir uns an die Grundlage des organischen Lebens auf der Erde herangewagt, die Nahrung. Als wesentlicher Teil der Subsistenz, der menschlichen Existenzgrundlage, kreiste um sie die erste wahrgenommene ökologische Krise Europas: Wie die wachsende Bevölkerung in der einsetzenden Industrialisierung ernähren? Kann der Boden die benötigte Nahrung überhaupt bereitstellen?Nachgelagert zur Diskussion um die Subsistenz, begann eine Diskussion um die sozioökologischen Folgen der Umwälzung: Die einsetzende Flurbereinigung führte zu einem Rückgang der Artenvielfalt, Pestizide machen den ländlichen Ökosystemen zu schaffen – alles für die Nahrungssicherheit von Millionen und Milliarden. In der Kehre 10 lesen Sie von überlasteten Böden und ungesunden Lebensmitteln, aber auch von gegenläufigen Entwicklungen wie der Rückkehr der Wälder in Europa.
War das 50jährige Jubiläum des Club-of-Rome-Berichts Grenzen des Wachstums der eigentliche Anlaß, in der Kehre 9 der Frage nachzugehen, ob den Industrie- und Konsumgesellschaften die Ressourcen ausgehen und somit die natürlichen Grenzen des Wachstums erreicht werden, hat der Angriff Rußlands auf die Ukraine dieser Frage eine neue Dringlichkeit beschert. Es zeigt sich, daß wir auch 50 Jahre, nachdem die Grenzen des Wachstums veröffentlicht wurden, kein bißchen weniger von Öl, Gas und Kohle abhängig sind als damals. Die neue Kehre verdeutlicht: Die Industrie- und Konsumgesellschaften westlicher Provenienz sind von einem feinaustarierten globalen Rohstoffluß abhängig. Wird dieser signifikant gestört, gerät die globale Ökonomie ins Schlingern. Die Gewährleistung des (Waren-)Überflusses stößt an seine Grenzen: Es droht Mangel, und das nicht nur im Westen, sondern bspw. durch den Ausfall landwirtschaftlicher Erzeugnisse auf eine die Subsistenz bedrohende Weise auch in Afrika. Was als unverrückbar erscheint – die monolithische Dominanz des Westens –, bekommt Risse und zeigt sich instabiler als es vordergründig den Anschein erweckt.Beiträge u.a.:Jonas SchickVom Überfluss zur RessourcenknappheitDave Goulson im GesprächDas Summen in der WieseJohannes K. PoensgenWo liegen die Grenzen der Natur?
Die Kehre Nr. 8 steht ganz im Zeichen der konservativen Kritik an der Massengesellschaft. Während der linke »Natur- und Umweltschutz […] der Mär von der Überbevölkerung […] die Erzählung von sozialer Gerechtigkeit durch […] Umverteilung entgegenstellt«, also die ökologischen Probleme in Fortführung seiner ökonomischen Konzepte als eine Frage »gerechter« Verteilung von Gütern betrachtet, war die Masse für den Konservatismus Ausgangspunkt sowohl ökologischer Verheerung als auch sozialer Verelendung. Der Ethologe Konrad Lorenz ordnete in seiner konservativen Kulturkritik Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit die Überbevölkerung als Ausgangsproblem allen anderen Todsünden über; Herbert Gruhl sah in jedem arbeitenden Menschen in der Massengesellschaft einen »Umweltschädling«, der der Natur um so mehr schade, je produktiver er arbeite, und der von Andreas Karsten im Leitartikel für dieses Heft angeführte Götz Kubitschek konstatierte in der Sezession 24: »Massenkonsum und freier Warenaustausch: Das sind die zwei Gegenspieler jeder Nachhaltigkeit und jeder Ökologie.« Beiträge u.a.:Andreas KarstenNaturkatastrophe MenschVolker MohrBaukultur und MasseGernot SchmidtMassenkonsum
7,00 €*
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