Rolf Peter Sieferle, geboren 1949 in Stuttgart, aus dem Leben geschieden 2016, war ein Gelehrter und Denker von ganz unzeitgemäßer Statur, ein Universalhistoriker. Er studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie an den Universitäten Heidelberg und Konstanz und lehrte ab 1991 in Mannheim. Seit 2005 war er ordentlicher Professor für allgemeine Geschichte an der Universität St. Gallen.
Trotz seiner weitgefächerten Interessenfelder galt sein Hauptaugenmerk der Umweltgeschichte, speziell dem Sozialen Metabolismus. In diesem Zusammenhang ist seine Pionierstudie Der unterirdische Wald (1982) hervorzuheben. Sieferles Nachzeichnen der industriellen Transformation entlang der Nutzung der Steinkohle hat die energetische Perspektive auf soziale Prozesse im deutschsprachigen Raum popularisiert. Seine Rede von der »Rodung der unterirdischen Wälder« wurde zur Metapher für die Ausbeutung jedweder Ressource und für ein Leben auf Pump.
Mit seinen umwelthistorischen und zeitgeschichtlichen Arbeiten ist er ein wesentlicher Stichwortgeber für unseren Verlag und die von uns herausgegebene Zeitschrift Die Kehre .
Seit 2017 erscheint bei Manuscriptum die Sieferle-Werkausgabe, die das geistige Schaffen dieses besonderen Denkers würdigt. Wir führen seine Arbeiten mit umwelthistorischem Schwerpunkt wie den bereits erwähnten Unterirdischen Wald, die Fortschrittsfeinde? oder den Rückblick auf die Natur.
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